Entscheidungshilfe zum Ladungsausgleich

Oft möchte man wissen, welcher gemessener Parameter den Ionenbilanzfehler einer Wasseranalyse verursacht. Auf diese Frage gibt es leider keine allgemeingültige Antwort. Man kann aber den Kreis der möglichen “Fehler-Kandidaten” eingrenzen.

aqion: Hinweise zum Ladungsausgleich

Dazu nutzt man das Zusammenspiel von Ionen­bilanz und elektrischer Leitfähigkeit (bzw. dem TDS-Wert). So gibt ein Vergleich der gemessenen mit der berechneten Leitfähigkeit (LF-Wert) einen Hinweis darauf, ob die Wasseranalyse zu viel oder zu wenig Kationen/Anionen enthält.

Beispiel. Das rechte Bild zeigt die Wasseranalyse (Inputfile ib.sol) mit negativem Ionen­bilanzfehler (also mit weniger Kationen als Anionen). Die Entscheidungs­hilfe (welche man mit der Taste Details öffnet) gibt uns den Hinweis, welcher Parameter (Kation oder Anion) zum Ladungsausgleich heranzuziehen ist:

Zwei Fragen treten auf:

1. Was passiert, wenn man den Parameter entgegen dem Vorschlag wählt?

In einem solchen Fall würde man die Diskrepanz zwischen gemessenem und berechnetem LF-Wert (bzw. TDS-Wert) vergrößern.

2. Was ist mit dem “pH” als Ladungsausgleichsparameter?

Mit dem pH-Wert erzielt man in jedem Fall den Ladungsausgleich. Allerdings ist zu beachten, dass der pH-Wert meist recht gut/genau gemessen wird und die Fehlerquelle oft bei den Konzentrations­bestimmungen liegt.

Anmerkung. Die Entscheidungshilfe macht nur für Wasseranalysen Sinn, bei denen der LF-Wert (oder TDS-Wert) als Messwert vorliegt.

[last modified: 2024-05-25]